8.9. – 29.11.2015

Feminine Futures – The Membrane of the Dream II & The Membrane of the Real II

THE MEMBRANE OF THE REAL II

Joëlle Flumet präsentierte das Petite Theâtre Domestique / Kleines Heimisches Theater, 2015, eine Videoinstallation im Rahmen des Fantoche-Festivals, Baden. Dem Beispiel grosser Festivals wie dem Fantoche folgend, hat 2015 das Museum Langmatt den «roten Teppich» ausgerollt: Die Videoinstallation Kleines Heimisches Theater thematisiert in einer Reihe von Zeichentrickfilmen die Villa Langmatt, ihre Geschichte seit der Umwandlung in ein Museum 1990 sowie die Menschen, die hier tätig sind oder waren. Bis heute ist die Villa bewohnt, viel besucht und wird von zahlreichen professionellen «Hausgeistern» sorgfältig gepflegt und unterhalten. Ihre Geschichte wird neu erzählt. Kleines Heimisches Theater ist eine Vektorgrafik-Trickfilmserie (Illustrator), die als Videoinstallation präsentiert wurde.

 

THE MEMBRANE OF THE DREAM II

Die Fotografie als «Velum»: Tanz, Bewegung, körperlicher Ausdruck und Fotografie verschmelzen in aussergewöhnlicher Konvergenz. Der Schleier, Erweiterung der Oberfläche des Körpers und des Tastsinns, verstärkt die von den futuristischen Utopien gesuchte Geschwindigkeit. Die Membran der Träume oszilliert zwischen der Zerbrechlichkeit der Wesen, der fantasievollen Ausdehnung ihrer Vitalität und der beunruhigenden Erscheinung von Tod und dunklen Obsessionen.

Über ein Jahrhundert des Wandels hinweg, angefangen beim Albuminpapier über Silber- oder Radiumbromid bis hin zu den analogen Abzügen, entwickelten sich die Farben dank der Fortschritte der Chemie bis zur Selbstzerstörung der sichtbaren Materie. So bei einer aussergewöhnlichen weiblich-futuristischen, fotodynamischen Montage, die Mario Castagneri in den 1920er-Jahren schuf. Das in keinem Katalog vermerkte Werk ist das fehlende Glied in einer Kette zwischen den futuristischen Fotografien der 1910er-Jahre von Anton Giulio Bragaglia und jenen aus den 1930er-Jahren von Elio Luxardo oder Tato.

Durch den intensiven Austausch zwischen Choreographen und Fotografen entstanden künstlerische Meisterwerke: Vera Fokina oder Anna Pavlova mit Hixon-Connelly ohne Herman Mishkin; Ruth St. Denis mit Otto Sarony, Lou Goodale Bigelow oder Nickolas Muray; Isadora Duncan mit Arnold Genthe; Anna Ludmila mit James Wallace Pondelicek; Roshanara oder Désirée Lubowska mit Underwood & Underwood; Mary Wigman
oder Gret Palucca mit Ursula Richter, Charlotte Rudolph, Hugo Erfurth, Hans Robertson, Siegfried Enkelmann, Albert Renger-Patzsch oder Edmund Kesting; Tilly Losch mit Trude Fleischmann, Emil Otto Hoppé, Alexander Stewart oder George Hoyningen-Huene; Valeska Gert mit Suse Byk oder Alexander Binder; Ruth Page, Yvonne Georgi und Harald Kreutzberg mit Maurice Seymour; Martha Graham mit Soichi Sunami, Barbara Morgan, Chris Alexander, Ben Pinchot oder Philippe Halsman.

In den Ausstellungsräumen präsentierten filmische Projektionen an spezifischen Orten diese fotografische Genealogie auf dem Gebiet der Performance der 1970er-Jahren bis heute: Mary Wigman, Valeska Gert, Hedwig Hagemann, Jia Ruskaja, Mary Binney Montgomery, Stella Simon & Miklós Bándy, Martha Graham, Carolee Schneemann, Trisha Brown, Lucinda Childs, Hannah Wilke, Yoko Ono.