Wenn Bilder sprechen könnten, was würden sie erzählen? Hätten sie Augen, Mund und Ohren wäre es höchst spannend ihnen zuzuhören. So aber sind wir auf Quellen angewiesen, um Genaueres über ihre Biografie zu erfahren. Fast alle impressionistischen Werke der Familie Brown befinden sich seit rund 100 Jahren in der Langmatt. Wie, wo und unter welchen Umständen wurden sie erworben? Wer hat die Ankäufe vermittelt? Welche Preise wurden bezahlt? Und wie wurden die Bilder in frühen Ausstellungen von der Fachwelt und vom Publikum aufgenommen? Diesen Fragen und einigen mehr geht die Sammlungsausstellung Wenn Bilder sprechen könnten… nach und präsentiert rund 20 Meisterwerke des französischen Impressionismus und ihre erstaunlichen Geschichten, darunter Werke von Eugène Boudin, Mary Cassatt, Paul Cézanne, Paul Gauguin, Claude Monet, Camille Pissarro und Pierre-Auguste Renoir.
Das 2018 erschlossene Archiv des Museums Langmatt bietet hierfür neue Möglichkeiten. Kaufverträge, Briefe, Postkarten und historische Fotografien vermitteln ein lebendiges Bild, wie Sidney und Jenny Brown ihre Bilder in Paris erworben haben. Ab 1908 begannen sie auf Vermittlung des in Paris lebenden Winterthurer Malers Carl Montag eine der bedeutendsten Sammlungen französischer Impressionisten in der Schweiz aufzubauen. In etwa zeitgleich mit der Sammlung Hahnloser, aber deutlich vor Oskar Reinhart, beide in Winterthur. Die allermeisten Werke kauften die Browns zwischen 1908 und 1919, eine bemerkenswerte Pionierleistung, denn zu dieser Zeit waren die Impressionisten beim breiten Publikum noch nicht anerkannt und in der Fachwelt immer noch umstritten. Daher versprachen sie weder gesellschaftliches Prestige noch ökonomische Rendite. Die kunsthistorische Bedeutung ahnten damals nur wenige, von der Preisentwicklung ganz zu schweigen.
1908 gelangte beispielsweise das erste Gemälde von Paul Cézanne in die Schweiz und befindet sich seitdem in der Langmatt. Die meisten Werke erwarben Sidney und Jenny Brown von Georges Viau, einem der massgeblichen, frühen Sammler des Impressionismus, und bei Ambroise Vollard, einem umtriebigen Kunsthändler. Seine Galerie wurde rasch zu einem wichtigen Zentrum der Impressionisten, die sich dort trafen, um zu diskutieren und Werke zu kaufen oder einzutauschen.
Bild: Ausstellungsansicht Wenn Bilder sprechen könnten, Museum Langmatt
Übersicht
Termine
Samstag, 7. September, 17.00 Uhr
Vernissage
Mittwoch, 11. September, 12.15 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Sarah Csernay, Sammlungsassistentin
Mittwoch, 9. Oktober, 12.15 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Sarah Csernay, Sammlungsassistentin
Freitag, 15. November, 17.00 Uhr
Teatime Überlebensstrategien von Privatsammlungen
Lukas Gloor, Direktor der Stiftung E.G. Bührle, im Gespräch mit Markus Stegmann
Weitere Veranstaltungen...
Öffnungszeiten und Tickets
Di–Fr | 14–17 Uhr |
Sa/So | 11–17 Uhr |
bis 18 Jahre: | freier Eintritt |
Museumseintritt regulär: | CHF 12.- |
Museumseintritt ermässigt: | CHF 10.- |
Veranstaltungen regulär: | CHF 15.- |
Veranstaltungen ermässigt: | CHF 12.- |
Mehr Informationen finden Sie unter Besuch.