20.3. – 11.12.2016

Kunst im Kombi – Die schnellste Kunsthalle der Welt

Drei Schweizer Kunstschaffende unterschiedlicher Generationen bespielten mit verschiedenen Medien von März bis Dezember 2016 einen alten Jaguar Kombi. Im Rahmen des Begleitprogramms Langmatt very British hinterfragte Kunst im Kombi – Die schnellste Kunsthalle der Welt die Präsentationsbedingungen zeitgenössischer Kunst und die Rezeptionsgewohnheiten des Publikums

Renée Levi, 20.03. – 22.05.2016
Renée Levi (* 1960 in Istanbul, lebt in Basel) installierte im Kofferraum des Fahrzeugs eine Entlüftungsmaschine, die sie normalerweise zum Absaugen giftiger Farbdämpfe im Atelier verwendet. Das Gerät saugte Luft an, führte sie in dicken Schläuchen durch das Auto hindurch, um sie paradoxerweise genau dort wieder auszustossen, wo sie sie erneut ansaugte: eine visuell präsente Metapher absurder Kreisläufe.

Vom 2. bis 3. Mai 2016 war Renée Levi – Kunst im Kombi zu Gast an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.

Raphael Stucky, 05.06. – 04.09.2016
Raphael Stucky (* 1989 in Ernen, lebt in Zürich) thematisierte das mutwillige Zerkratzen von Autos mit Schlüsseln. Seine Audio-Arbeit störte empfindlich das gediegene Setting von Jaguar und Jugendstilvilla, erreichte aber gleichzeitig eine schillernde Balance zwischen Zerstörung und Schönheit. Seine Arbeit war nicht zu sehen, sondern zu hören: Kratz- und Schabgeräusche drangen aus dem Inneren des Fahrzeugs.

Zur Ausstellung erschienen zwei Editionen: No-key, Porzellanobjekt, Auflage 11 Ex., CHF 260 und CD mit Booklet, Auflage 100 Ex., CHF 10

Am 27. Juni 2016 war Raphael Stucky – Kunst im Kombi zu Gast an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart.

Vom 6. bis 11. September 2016 war Raphael Stucky – Kunst im Kombi zu Gast bei Fantoche – Internationales Festival für Animationsfilm, Baden.

Reto Boller – Breakdown, 25.09. – 11.12.2016
Mit wenigen Handgriffen legte Reto Boller (* 1966 in Zürich, lebt in Zürich) den Jaguar still und platzierte das Auto unter hohen Bäumen im hintersten Winkel des Parks der Langmatt. Ausgerechnet die Mobilität, die grösste Stärke eines Autos, war ausser Kraft gesetzt und somit auch das Konzept des Museums, das Fahrzeug als mobile Kunsthalle einzusetzen. Die Bildkraft der Situation rief neue Geschichten hervor: Warum waren die Nummernschilder abmontiert, warum war die Fahrertür nicht ganz geschlossen?

Zur Ausstellung erschien eine Edition: Breakdown, Fotografie, 29 x 21 cm, Auflage 12 Ex. CHF 180