20.3. – 22.5.2016

Frühlingserwachen

Das Museum Langmatt widmete der schönen Jahreszeit eine Ausstellung, die erstaunlich viele frühlingshafte Werke aus der Sammlung präsentierte. Frühlingserwachen – der Titel erinnert an das gleichnamige Drama von Frank Wedekind (1891) – liess hinter dem fast klischeehaften Thema die sinnliche Lust am neu erwachenden Leben erkennen, ohne allerdings dessen Vergänglichkeit auszuklammern.

Frühlingserwachen zielte aber nicht nur auf die Jahreszeit, sondern stand im übertragenen Sinn auch als Signal für eine stärkere Ausrichtung zukünftiger Ausstellungen des Museums Langmatt auf die eigene Sammlung, um diese immer wieder neu und variantenreich mit der zeitgenössischen Kunst zu verknüpfen. Erst die facettenreiche Befragung der impressionistischen Bilder mit den Augen der Gegenwart aktualisiert ihre überzeitlichen Bedeutungsfelder.

Frühlingserwachen zeigte wichtige Werke herausragender Künstler des Impressionismus wie Edgar Degas, Camille Pissarro oder Pierre-Auguste Renoir. Zudem gab es Bilder zu entdecken, die seit Jahren in der Langmatt nicht mehr zu sehen waren, z.B. von Hans Brühlmann oder Max Oppenheimer. Die historischen Arbeiten traten in Dialoge mit Werken bekannter, zeitgenössischer Schweizer Künstlerinnen und Künstler: Pascal Danz, Thomas Flechtner, Simone Kappeler, Léopold Rabus, Nadin Maria Rüfenacht, Petra Soder und Cécile Wick. Im direkten Nebeneinander der Epochen bot sich die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede über die Zeiten hinweg aufzuspüren und eine vertiefte Wahrnehmung zeitspezifischer Ausdrucksformen zu gewinnen. Die Ausstellung war nach den traditionellen Bildgattungen Landschaft, Akt und Stillleben gegliedert, die unmittelbar in Verbindung mit dem Frühling bzw. frühlingshaften Gefühlen stehen.

In der Veranda, die den Blick auf den Park freigibt, richtete Petra Soder eine florale Installation ein. Auf diese Weise mündete der Blick des Publikums von drinnen wieder nach draussen in die blühende Natur.